Bewegung, Körpergefühl, Bewusstsein © Uli Trautmann, letzte Überarbeitung am 08.11.2018 Ein paar Grundgedanken Es ist erstrebenswert sich frei und leicht im Körper zu fühlen. Gelöst und verbunden in den Körperregionen. Bereit für Bewegung, in einer großen Bandbreite zwischen kraftvoll und zart, so wie ich es möchte. Der Körper ist sogar auf einer intuitiven, automatisierten Ebene in der Lage sich Situationen und Herausforderungen ökonomisch anzupassen. In einer durchlässigen Verbindung aus dem Boden heraus durch den Körper in die leichte und ausbalancierte Aufrichtung. Lebendig und gefühlvoll. Daran kann ich arbeiten. Körper und Geist verändern sich ständig. Die Richtung hängt davon ab, wie ich mit damit/mit mir umgehe. Das heißt, ich habe den Schlüssel für eine positive Entwicklung in der Hand. Das Bewegungsabläufe trainiert werden können, ist eher bekannt. Es ist auch möglich, Körpergefühl zu trainieren. Jede Bewegung ist mit einer Wahrnehmung (hier: spüren) verbunden und jede Wahrnehmung mit einer Bewegung. (Vergleiche u.a. Viktor v. Weizäckers’s „Gestaltkreis“). Beides gehört zusammen. Wie bei einer Drehtür kann ich mich eher auf die Bewegung oder auf die zugehörige Wahrnehmung fokussieren. Beides kann trainiert und verbunden werden. Je öfter ich das bewusst tue, umso mehr automatisiert sich das. Das Körpergefühl integriert sich in die Bewegung und taucht automatisch auf. Es geht also um die Verbindung von äußerer Form und Bewegungsgefühl. BEIDES kann man trainieren und verbinden. Beides kann sich automatisieren, wenn ich bewusst trainiere. Bewegung / Tanzen hat immer eine äußere Form und beinhaltet gleichzeitig ein bestimmtes Bewegungsgefühl. Das Bewegungsgefühl kann ich SPÜREN und Anwenden. Es ist möglich, dass Körpergefühl intuitiv auftaucht, wenn es gelernt ist: - Wie nutze ich die Muskulatur in der Bewegung? Ist die Bewegung zart oder eher kraftvoll? - Fließt die Bewegung durch die Verbindungen im Körper oder ist sie eher isoliert in Regionen? - Atme ich? Wie nutze ich Aus-, wie nutze ich Einatmen? - Welche Körperregion führt die Bewegung an? - Wie nutze ich die Schwerkraft im Sinken und Aufsteigen? - ...... Die Schwerkraft spielt eine wesentliche Rolle für meine Bewegung. Bewegung zwischen Naturgesetz und Bewusstsein Egal was du tust, bei allem wirkt die Schwerkraft. Wie du dich in der Schwerkraft organisierst, dass hängt allein von dir ab. Es gibt 3 Möglichkeiten: 1. Du lässt dich von der Schwerkraft nach unten ziehen – keine Bewegung mehr möglich. 2. Du bäumst dich mit Kraft gegen die Schwerkraft auf – du verspannst und wirst fest. 3. Du organisierst dich stromlinienförmig im Schwerkraftfeld – intelligent und ökonomisch – du bist durchlässig, verbunden, bereit für das Tanzen! Im Tanzen ist die Begrifflichkeit für diese intelligente und ökonomische Organisation in der Schwerkraft das Release und Alignement. Die neurologisch-aktive Steuerung ist deine Antwort auf das Gesetz der Schwerkraft. Deshalb folgt hier ein Beschreibungsversuch, wie Training, sowohl von Abläufen als auch vom Körpergefühl physiologisch funktioniert: Die Bahnung – die Veränderung – die Integration: Der Mensch hat von Anfang an die gleiche Anzahl von Nervenzellen. Nur in den ersten 3 Monaten nehmen Sie drastisch zu. Was sich verändert und wächst sind die Verbindungen zwischen den Nervenzellen. Das Nervennetz wird immer dichter. Wenn du bestimmte Bahnen immer wieder nutzt. Wenn du den Dialog zwischen Körpergefühl und Bewusstmachen führst, werden diese Bahnen zu „Autobahnen“ zwischen ZNS und Bewegungs-system. Über die wiederholte neurologisch- aktive Steuerung werden diese Bahnen „dicker“ oder etablierter. Sie stehen dann schneller und einfacher, oder gar automatisch zur Verfügung. Dabei spielt das Nervensystem eine entscheidende Rolle. Wenn ich Veränderung – „Umprogrammierung“ erreichen möchte, dann trainiere ich, übe, wiederhole und muss dabei meine Wahrnehmung aktiv und bewusst lenken und entwickeln. Die Veränderung wird sich darüber mehr und mehr integrieren und dann sogar als „Programm“ mehr und mehr automatisch zur Verfügung stehen. Das betrifft nicht nur Bewegungsabläufe, sondern auch ein bewusst erspürtes Bewegungsgefühl. Dialog zwischen Körpergefühl und Bewusstsein: Du kannst die Muskulatur des Bewegungssystems bewusst ansteuern UND beeinflussen. Hintergrund ist, dass Körpergefühl oder auch jede andere Wahrnehmung (Sehen, Hören… . ) über Nervenbahnen mit dem Gehirn verbunden ist. Diese Bahnen vom zentralen Nervensystem (ZNS) zum Bewegungssystem heißen absteigende oder efferente Bahnen. Über die aufsteigenden (afferenten) Bahnen kannst du dann eine Rückmeldung über den Zustand der Muskulatur oder der Stellung der Gelenke zueinander bekommen. Das geht sowohl in Bewegung, als auch in der Ruheposition. Du spürst in der Ruhe aktiv hin – bekommst eine Rückmeldung. Oder du bewegst etwas – bekommst eine Rückmeldung, wenn du dort fokussierst, wo die Bewegung ist. Du stehst also in einem ständigen Dialog zwischen Bewegung, Körpergefühl und machst dir das bewusst. Wenn wir bspw. Körperarbeit machen und am Lösen und Öffnen arbeiten führen wir ständig diesen aktiven Dialog zwischen Körpergefühl und Bewusstsein. Wir spüren hin, nehmen wahr, realisieren Unterschiede. Im Gehirn wird eine Entsprechung abgebildet. Durch Wiederholung wird ein hoher Grad an Selbständigkeit erreicht. Im menschlichen Nervensystem gibt es hierfür bestimmte Zentren (extrapyramidales System), welche automatisierte Bewegungsabläufe koordinieren. Das Bewegungsmuster und / oder das verbundene Körpergefühl steht immer leichter zur Verfügung, kann leichter angestoßen werden UND wird sich mit der Zeit „automatisieren“ – INTEGRIEREN. Das Integrieren erfolgt also primär über das Nervensystem, das die Muskeln steuert. Das geht nur mit Wahrnehmung und Feingefühl. Die BEWUSSTEN Veränderungen der Nerven- Steuerungsprogramme ziehen dann Schritt für Schritt entsprechende Anpassungen der Muskulatur und des Körpergefühls nach sich. Immer mehr setzt sich in Studien die Erkenntnis durch, dass hierüber sogar das Gehirn Umformungsprozessen, der sogenannten Neuroplastizität unterliegt. Manche Region wachsen, werden aktiver. Andere Regionen, wie die für Angststörungen mit verantwortliche Amygdala, können kleiner werden. Awareness/Achtsamkeit – über die Fokussierung und Entwicklung der Wahrnehmungskompetenz- ist eine Voraussetzung für Bewegung. Über Atmung, Spannung und Entspannung, Gefühl für Schwerkraft, Raumorientierung, sich im Kontakt wahrnehmen erhalte ich Informationen über die Zustände des Körpers, die im Gehirn zu einer ganzheitlichen Bewegungsempfindung verarbeitet werden. Dein Körpergefühl, dein Atem, dein Gefühl für Schwerkraft, für Verbindungen im Körper, für Bewegungsfluss, deine Koordination, Kraft, Flexibilität, deine Fähigkeit vorgegeben Bewegungen zu „verkörpern“, in der Improvisation im Moment zu sein …. – das alles wird verfeinert und steht dir mehr und mehr auch automatisch zur Verfügung. Diese Achtsamkeit ist Grundlage für eine Bewegung - für Tanzunterricht -, der sich nicht nur an der äußeren Form, sondern auch am Körpergefühl orientiert. Genau wie ein Musiker, der sein Instrument laut oder leise, kraftvoll oder zart – einfach mit Gefühl spielt, so können wir unseren Körper als ausdruckstarkes Instrument „spielen“. Das wirkt sich auf den Alltag aus. Wie kann das gehen? Womit arbeiten wir im Tanztraining? Wenn wir unsere Tänze tanzen, dann nutzen wir nicht nur den Stand, sondern gehen durch alle Levels und insbesondere die Bewegung am Boden ist gleichberechtigt. Wir kommen dabei in einen Bewegungsfluss. Bewegungsfluss kann entstehen, wenn ich die Logik einer Bewegungsabfolge verstanden und verinnerlicht habe und wenn ich mein „Bewegungsgefühl“ dafür entwickelt habe. Release und Alignement – Warum lohnen sich unsere Übungen beim Training? Die Muskulatur: Release - Lösen der Muskulatur als Voraussetzung. “Verspannung überdeckt Empfindung: Die Spannung im Körper überdeckt zum Beispiel das Empfinden für die Schwerkraft. Man kann die Schwerkraft nicht spüren, aber man kann die Verspannung spüren. Also: Wenn ich am Release, am Lösen arbeite, kann mich differenzierter spüren.” Das Lösen der Muskulatur ist die Grundvoraussetzung für die Öffnung und Ausbreitung des Körpers. Um am Lösen und Öffnen zu arbeiten brauchen wir erst einmal Entspannung. Kraft haben wir genug, angespannt sind wir tendenziell eher. „Release“, Lösen beinhaltet grundsätzlich Weite, Öffnung, Verbindung im Körper. In der Körperarbeit brauchen wir die Auflagefläche des Körpers am Boden als Orientierung für unser Spüren. Darüber steuern wir die Abgabe des Körpergewichtes an den Boden. Unterstützt wird das insbesondere vom Ausatmen. Hier entspannt sich die Atemmuskulatur und unterstützt das Lösen im ganzen Körper. Wir können das Ausatmen über das Vorstellungsvermögen in verschiedene Regionen schicken um dort das Lösen weiter zu unterstützen. Geben wir unser Gewicht ab, dann passiert muskelphysiologisch, dass sich die kontraktilen Anteile im Sarkomer wieder „flachlegen“. Der Boden stützt dich, du lässt die Muskulatur los. Die Muskulatur öffnet sich. Das ist die Voraussetzung dafür, dass wir wieder am „Ausbreiten“, Öffnen, Längen der Muskulatur arbeiten können. Unsere Körperübungen, das Training wird effektiv. Das Körpergefühl in der Bewegung verbindet sich mit dem „Release“. Die Öffnung des Körpers kann durch Längen der gelösten Muskulatur unterstützt werden. Der Körper wird flexibel. Stretchen: Flexibilität kann so weit entwickelt werden, wie es die knöcherne Struktur zulässt. Über das Lösen der Muskulatur werden die Gelenke freier. Jedes Gelenk hat eine bestimmte Form und somit definierte Bewegungsmöglichkeiten. Die Freiheit der Bewegung wird begrenzt durch die Muskulatur, Haut, Sehnen, Faszien…. Daran kann man arbeiten. Eine Methode an der Flexibilität zu arbeiten ist die Dehnung der Muskulatur. Voraussetzung ist eine „geöffnete“ und gut durchblutete Muskulatur. Als Nebeneffekt werden die Nerven aktiviert und besser befeuert“. Alignement - Ausrichtung aus dem Lösen heraus Aus dem Release heraus können wir über unser Vorstellungsvermögen am Alignement arbeiten. Am Boden können sich Becken und Kopf voneinander entfernen. Die Wirbelsäule wird mitgenommen und freier. Du richtest dich an deiner imaginierten Zentralachse aus. Es organisiert sich im Körper um. Du bekommst ein Gefühl dafür. Es integriert sich. Fundamental für die menschliche Fortbewegung auf zwei Beinen sind die Aufrichtung des Beckens und die entsprechende Öffnung der Leisten. Ist das Becken „platziert“ wird die Wirbelsäule mit wenig Muskelkraft vom Becken balanciert. Sie wird nicht muskulär festgehalten und ist frei, geöffnet und durchlässig für die verbundene Bewegung. Sie wird gesteuert von der „Aufrichtungsmuskulatur“ nah an der Wirbelsäule. Nacken und Kopf sind frei und der Kopf kann über das Vorstellungsvermögen über die Krone des Kopfes aufsteigen und die Wirbelsäule mitnehmen. Gleichzeitig wird das Becken über die Schwerkraft nach unten gezogen oder hängt an der Wirbelsäule. Ein sanfter Zug nach hinten unten und hinten oben. Der Brustkorb hängt an der Wirbelsäule. Der Schultergürtel liegt auf dem Brustkorb und ist frei beweglich. Das Alignement, die Öffnung in 2 Richtungen wird spürbar. Ist das Becken nicht platziert muss die Bewegungsmuskulatur jede Abweichung vom Lot, von der locker geschwungenen S-Form ausgleichen. Diese Muskulatur verspannt sich immer mehr und steht auch nicht mehr für die Bewegung zur Verfügung. Aufrichtung bedeutet also auch Verlängerung. Hinterkopf und Steißbein entfernen sich voneinander. Die Wirbelsäule öffnet sich und wird freier. Das funktioniert spielerisch-dynamisch am besten. Die oberflächlichen Muskeln im Hals-, Kiefer-, und Bauchbereich bleiben entspannt. Aktiv ist die Stützmuskulatur in der Tiefe. Um diese Freiheit in der Schwerkraft zu gewinnen, braucht es eine durchlässige Verbindung mit dem Boden. Eine Verbindung mit dem Boden bekomme ich, wenn ich an den Verbindungen im Körper arbeite. Vom Fuß über das Knie über das Becken durch Wirbelsäule und Rumpf bis Nacken und Kopf, sowie durch den Schultergürtel in die Arme und Hände. Der Brustkorb ist durch die Wirbelsäule über den Schultergürtel verbunden. Wir arbeiten daran, die Verbindungen zu aktivieren, zu öffnen und das wahrzunehmen. Aus der Verbindung, der Stütze vom Boden können wir uns stromlinienförmig und ökonomisch ausrichten. Die Bewegung wird ökonomische und fühlt sich im Körper verbunden an. Ein Tanzgefühl entsteht. Körpermitte: Ein koordinatives und kräftigendes Training der Bauchmuskelgruppen ist sinnvoll. Die Körpermitte kann als “physikalische Mitte” als Orientierung und Gegenhalt dienen. Aus dieser Stütze heraus kann ich die Bewegung gelöst entfalten und mich ausbreiten und einsammeln. Das Sinken und aufsteigen den Beckens und die Verbindungen in alle Richtungen ist die Voraussetzung für einen Bewegungsfluss in unterschiedlichen Dynamiken und Qualitäten. Bewegungsintelligenz: Bewegungsintelligenz bedeutet, der Körper weiß intuitiv aus der komplexen Vielfalt das anatomisch Richtige auszuwählen. Ist die Wahrnehmung erst einmal geschult, geht es künftig wie von alleine. Es kann kaum wieder verlernt werden. Das Umprogrammieren eingeschliffener, Bewegungs- und Haltungsmuster erfolgt wieder primär über das Nervensystem, das die Muskeln steuert. Das braucht wieder Wahrnehmung und Feingefühl. Gesunde Haltung und Bewegungsqualität beginnt im Kopf. Der Körper besitzt eine eigene Bewegungsintelligenz, die sich mehr und mehr über die Wahrnehmungsarbeit entwickelt. Er kann eigenständig reagieren und verfügt über instinktive Reflexe. Man spricht von dem Responsive Body, dem antwortenden Körper. Man kann sich in Tanzsituationen darauf verlassen und möglichst wenig Willensanstrengung ist mit der Zeit dabei hilfreich. Dein Tanzen, dein Ausdruck wird sich verändern. Du findest deinen eigenen Ausdruck. Organe: kurzer Exkurs Der Körper ist nicht „leer“. Wir haben Organe, die hauptsächlich aus Muskulatur bestehen. Schematisch können die Organgruppen in drei „Kissen“ eingeteilt werden, die im Becken, Bauch und Brustkorb liegen. Diese Kissen sind elastisch und stützen sich gegenseitig. Somit unterstützen diese elastischen Kissen unsere innere Aufrichtung. Sowohl über ihre eigene Stützkraft, als auch darüber, dass die Muskulatur sich daran ausrichten kann und gestützt wird. Organe können erschlaffen. Dann funktionieren sie nicht optimal. Der Osteopath reaktiviert die Elastizität /Rhythmizität der Organe indem er diese manuell anregt. Wenn du dich viel bewegst, insbesondere beim Tanzen durch die Levels gehst, dann sind die Organe grundsätzlich aktiv und angeregt und bleiben elastisch und rhythmisch. Das wirkt sich auf die Gesamtkonstitution positiv aus. Spiraldynamik: kurzer Exkurs: Spiralgalaxien, stürmische Tiefdruckgebiete, Wasserstrudel und Windhosen, Pflanzen, Muscheln, Geweihe und ein Schneckenhaus zeugen von den unübertroffenen Vorzügen der Spiralform im bioarchitektonischen Bauplan der Natur seit Urzeiten. Die Wendeltreppe löst Platzprobleme seit Jahrhunderten. Ein Spiralgewinde kriegt den Korken elegant aus der Weinflasche. Schrauben verwandeln Berge von Eisenstangen in Eiffeltürme. Wolkenkratzer stürzen aus demselben Grund nicht zusammen, wie ein Grashalm nicht bricht: Der Mensch hat das Universalrezept der Natur übernommen. Der ganze Bauplan des Körpers ist in seinem Aufbau und seinen Bewegungsmöglichkeiten spiralig aufgebaut. Das heißt, es macht auch Sinn, den Körper spiralig und kreisend zu öffnen. Auch in unseren Bewegungen finden wir das ständig wieder. Es gibt ein Zentrum, oder eine Achse um das es sich dreht. Es geht zum Zentrum und breitet sich von dort wieder aus. Motivation - Körperbewusstsein lernen in 4 Stufen (Christian Larsen) “Ich weiß noch nicht, dass ich nicht weiß”: Mir ist nicht klar, dass ich etwas verändern möchte. “Ich weiß, dass ich nicht weiß”: Ich weiß, dass ich etwas verändern möchte. Ich habe Lust, etwas Neues zu beginnen, meinen Körper zu bewegen, mich zu spüren. Ich kann mich aber nicht aufraffen und weiß nicht was ich tun kann. Ich lasse es bei der Idee bewenden. “Ich weiß, dass ich weiß”: Ich bin mir meiner Gestaltungsmöglichkeiten bewusst und habe mich entschieden zu Erfahren, zu Lernen, Neues anzuwenden. “Ich weiß nicht mehr, dass ich weiß”: Durch erfahren, lernen, anwenden wird ein hoher Grad an Selbstverständlichkeit erreicht. Zusätzlich wird das Vertrauen vertieft, mich Neuem und Unbekanntem zu öffnen und weiter daran zu arbeiten. Ich erkenne, dass Körperarbeit, Training, das Wiederholen von Abläufen erfolgreich sein wird. Über das Tanzen, den Fluss, die Verbindung mit anderen Wahrnehmungskanälen, den kreativen Umgang damit, wirkt sich das nicht nur körperlich, sondern in der GANZEN Persönlichkeit aus. Du nimmst Dich, Andere, Deine Umwelt auch im Alltag anders wahr. Alles wächst im Sinne von INTEGRATION. Also TANZE!
Bewegung, Körpergefühl, Bewusstsein © Uli Trautmann, letzte Überarbeitung am 08.11.2018 Ein paar Grundgedanken Es ist erstrebenswert sich frei und leicht im Körper zu fühlen. Gelöst und verbunden in den Körperregionen. Bereit für Bewegung, in einer großen Bandbreite zwischen kraftvoll und zart, so wie ich es möchte. Der Körper ist sogar auf einer intuitiven, automatisierten Ebene in der Lage sich Situationen und Herausforderungen ökonomisch anzupassen. In einer durchlässigen Verbindung aus dem Boden heraus durch den Körper in die leichte und ausbalancierte Aufrichtung. Lebendig und gefühlvoll. Daran kann ich arbeiten. Körper und Geist verändern sich ständig. Die Richtung hängt davon ab, wie ich mit damit/mit mir umgehe. Das heißt, ich habe den Schlüssel für eine positive Entwicklung in der Hand. Das Bewegungsabläufe trainiert werden können, ist eher bekannt. Es ist auch möglich, Körpergefühl zu trainieren. Jede Bewegung ist mit einer Wahrnehmung (hier: spüren) verbunden und jede Wahrnehmung mit einer Bewegung. (Vergleiche u.a. Viktor v. Weizäckers’s „Gestaltkreis“). Beides gehört zusammen. Wie bei einer Drehtür kann ich mich eher auf die Bewegung oder auf die zugehörige Wahrnehmung fokussieren. Beides kann trainiert und verbunden werden. Je öfter ich das bewusst tue, umso mehr automatisiert sich das. Das Körpergefühl integriert sich in die Bewegung und taucht automatisch auf. Es geht also um die Verbindung von äußerer Form und Bewegungsgefühl. BEIDES kann man trainieren und verbinden. Beides kann sich automatisieren, wenn ich bewusst trainiere. Bewegung / Tanzen hat immer eine äußere Form und beinhaltet gleichzeitig ein bestimmtes Bewegungsgefühl. Das Bewegungsgefühl kann ich SPÜREN und Anwenden. Es ist möglich, dass Körpergefühl intuitiv auftaucht, wenn es gelernt ist: - Wie nutze ich die Muskulatur in der Bewegung? Ist die Bewegung zart oder eher kraftvoll? - Fließt die Bewegung durch die Verbindungen im Körper oder ist sie eher isoliert in Regionen? - Atme ich? Wie nutze ich Aus-, wie nutze ich Einatmen? - Welche Körperregion führt die Bewegung an? - Wie nutze ich die Schwerkraft im Sinken und Aufsteigen? - ...... Die Schwerkraft spielt eine wesentliche Rolle für meine Bewegung. Bewegung zwischen Naturgesetz und Bewusstsein Egal was du tust, bei allem wirkt die Schwerkraft. Wie du dich in der Schwerkraft organisierst, dass hängt allein von dir ab. Es gibt 3 Möglichkeiten: 1. Du lässt dich von der Schwerkraft nach unten ziehen – keine Bewegung mehr möglich. 2. Du bäumst dich mit Kraft gegen die Schwerkraft auf – du verspannst und wirst fest. 3. Du organisierst dich stromlinienförmig im Schwerkraftfeld – intelligent und ökonomisch – du bist durchlässig, verbunden, bereit für das Tanzen! Im Tanzen ist die Begrifflichkeit für diese intelligente und ökonomische Organisation in der Schwerkraft das Release und Alignement. Die neurologisch-aktive Steuerung ist deine Antwort auf das Gesetz der Schwerkraft. Deshalb folgt hier ein Beschreibungsversuch, wie Training, sowohl von Abläufen als auch vom Körpergefühl physiologisch funktioniert: Die Bahnung – die Veränderung – die Integration: Der Mensch hat von Anfang an die gleiche Anzahl von Nervenzellen. Nur in den ersten 3 Monaten nehmen Sie drastisch zu. Was sich verändert und wächst sind die Verbindungen zwischen den Nervenzellen. Das Nervennetz wird immer dichter. Wenn du bestimmte Bahnen immer wieder nutzt. Wenn du den Dialog zwischen Körpergefühl und Bewusstmachen führst, werden diese Bahnen zu „Autobahnen“ zwischen ZNS und Bewegungs-system. Über die wiederholte neurologisch- aktive Steuerung werden diese Bahnen „dicker“ oder etablierter. Sie stehen dann schneller und einfacher, oder gar automatisch zur Verfügung. Dabei spielt das Nervensystem eine entscheidende Rolle. Wenn ich Veränderung – „Umprogrammierung“ erreichen möchte, dann trainiere ich, übe, wiederhole und muss dabei meine Wahrnehmung aktiv und bewusst lenken und entwickeln. Die Veränderung wird sich darüber mehr und mehr integrieren und dann sogar als „Programm“ mehr und mehr automatisch zur Verfügung stehen. Das betrifft nicht nur Bewegungsabläufe, sondern auch ein bewusst erspürtes Bewegungsgefühl. Dialog zwischen Körpergefühl und Bewusstsein: Du kannst die Muskulatur des Bewegungssystems bewusst ansteuern UND beeinflussen. Hintergrund ist, dass Körpergefühl oder auch jede andere Wahrnehmung (Sehen, Hören… . ) über Nervenbahnen mit dem Gehirn verbunden ist. Diese Bahnen vom zentralen Nervensystem (ZNS) zum Bewegungssystem heißen absteigende oder efferente Bahnen. Über die aufsteigenden (afferenten) Bahnen kannst du dann eine Rückmeldung über den Zustand der Muskulatur oder der Stellung der Gelenke zueinander bekommen. Das geht sowohl in Bewegung, als auch in der Ruheposition. Du spürst in der Ruhe aktiv hin – bekommst eine Rückmeldung. Oder du bewegst etwas – bekommst eine Rückmeldung, wenn du dort fokussierst, wo die Bewegung ist. Du stehst also in einem ständigen Dialog zwischen Bewegung, Körpergefühl und machst dir das bewusst. Wenn wir bspw. Körperarbeit machen und am Lösen und Öffnen arbeiten führen wir ständig diesen aktiven Dialog zwischen Körpergefühl und Bewusstsein. Wir spüren hin, nehmen wahr, realisieren Unterschiede. Im Gehirn wird eine Entsprechung abgebildet. Durch Wiederholung wird ein hoher Grad an Selbständigkeit erreicht. Im menschlichen Nervensystem gibt es hierfür bestimmte Zentren (extrapyramidales System), welche automatisierte Bewegungsabläufe koordinieren. Das Bewegungsmuster und / oder das verbundene Körpergefühl steht immer leichter zur Verfügung, kann leichter angestoßen werden UND wird sich mit der Zeit „automatisieren“ – INTEGRIEREN. Das Integrieren erfolgt also primär über das Nervensystem, das die Muskeln steuert. Das geht nur mit Wahrnehmung und Feingefühl. Die BEWUSSTEN Veränderungen der Nerven- Steuerungsprogramme ziehen dann Schritt für Schritt entsprechende Anpassungen der Muskulatur und des Körpergefühls nach sich. Immer mehr setzt sich in Studien die Erkenntnis durch, dass hierüber sogar das Gehirn Umformungsprozessen, der sogenannten Neuroplastizität unterliegt. Manche Region wachsen, werden aktiver. Andere Regionen, wie die für Angststörungen mit verantwortliche Amygdala, können kleiner werden. Awareness/Achtsamkeit – über die Fokussierung und Entwicklung der Wahrnehmungskompetenz- ist eine Voraussetzung für Bewegung. Über Atmung, Spannung und Entspannung, Gefühl für Schwerkraft, Raumorientierung, sich im Kontakt wahrnehmen erhalte ich Informationen über die Zustände des Körpers, die im Gehirn zu einer ganzheitlichen Bewegungsempfindung verarbeitet werden. Dein Körpergefühl, dein Atem, dein Gefühl für Schwerkraft, für Verbindungen im Körper, für Bewegungsfluss, deine Koordination, Kraft, Flexibilität, deine Fähigkeit vorgegeben Bewegungen zu „verkörpern“, in der Improvisation im Moment zu sein …. – das alles wird verfeinert und steht dir mehr und mehr auch automatisch zur Verfügung. Diese Achtsamkeit ist Grundlage für eine Bewegung - für Tanzunterricht -, der sich nicht nur an der äußeren Form, sondern auch am Körpergefühl orientiert. Genau wie ein Musiker, der sein Instrument laut oder leise, kraftvoll oder zart – einfach mit Gefühl spielt, so können wir unseren Körper als ausdruckstarkes Instrument „spielen“. Das wirkt sich auf den Alltag aus. Wie kann das gehen? Womit arbeiten wir im Tanztraining? Wenn wir unsere Tänze tanzen, dann nutzen wir nicht nur den Stand, sondern gehen durch alle Levels und insbesondere die Bewegung am Boden ist gleichberechtigt. Wir kommen dabei in einen Bewegungsfluss. Bewegungsfluss kann entstehen, wenn ich die Logik einer Bewegungsabfolge verstanden und verinnerlicht habe und wenn ich mein „Bewegungsgefühl“ dafür entwickelt habe. Release und Alignement – Warum lohnen sich unsere Übungen beim Training? Die Muskulatur: Release - Lösen der Muskulatur als Voraussetzung. “Verspannung überdeckt Empfindung: Die Spannung im Körper überdeckt zum Beispiel das Empfinden für die Schwerkraft. Man kann die Schwerkraft nicht spüren, aber man kann die Verspannung spüren. Also: Wenn ich am Release, am Lösen arbeite, kann mich differenzierter spüren.” Das Lösen der Muskulatur ist die Grundvoraussetzung für die Öffnung und Ausbreitung des Körpers. Um am Lösen und Öffnen zu arbeiten brauchen wir erst einmal Entspannung. Kraft haben wir genug, angespannt sind wir tendenziell eher. „Release“, Lösen beinhaltet grundsätzlich Weite, Öffnung, Verbindung im Körper. In der Körperarbeit brauchen wir die Auflagefläche des Körpers am Boden als Orientierung für unser Spüren. Darüber steuern wir die Abgabe des Körpergewichtes an den Boden. Unterstützt wird das insbesondere vom Ausatmen. Hier entspannt sich die Atemmuskulatur und unterstützt das Lösen im ganzen Körper. Wir können das Ausatmen über das Vorstellungsvermögen in verschiedene Regionen schicken um dort das Lösen weiter zu unterstützen. Geben wir unser Gewicht ab, dann passiert muskelphysiologisch, dass sich die kontraktilen Anteile im Sarkomer wieder „flachlegen“. Der Boden stützt dich, du lässt die Muskulatur los. Die Muskulatur öffnet sich. Das ist die Voraussetzung dafür, dass wir wieder am „Ausbreiten“, Öffnen, Längen der Muskulatur arbeiten können. Unsere Körperübungen, das Training wird effektiv. Das Körpergefühl in der Bewegung verbindet sich mit dem „Release“. Die Öffnung des Körpers kann durch Längen der gelösten Muskulatur unterstützt werden. Der Körper wird flexibel. Stretchen: Flexibilität kann so weit entwickelt werden, wie es die knöcherne Struktur zulässt. Über das Lösen der Muskulatur werden die Gelenke freier. Jedes Gelenk hat eine bestimmte Form und somit definierte Bewegungsmöglichkeiten. Die Freiheit der Bewegung wird begrenzt durch die Muskulatur, Haut, Sehnen, Faszien…. Daran kann man arbeiten. Eine Methode an der Flexibilität zu arbeiten ist die Dehnung der Muskulatur. Voraussetzung ist eine „geöffnete“ und gut durchblutete Muskulatur. Als Nebeneffekt werden die Nerven aktiviert und besser befeuert“. Alignement - Ausrichtung aus dem Lösen heraus Aus dem Release heraus können wir über unser Vorstellungsvermögen am Alignement arbeiten. Am Boden können sich Becken und Kopf voneinander entfernen. Die Wirbelsäule wird mitgenommen und freier. Du richtest dich an deiner imaginierten Zentralachse aus. Es organisiert sich im Körper um. Du bekommst ein Gefühl dafür. Es integriert sich. Fundamental für die menschliche Fortbewegung auf zwei Beinen sind die Aufrichtung des Beckens und die entsprechende Öffnung der Leisten. Ist das Becken „platziert“ wird die Wirbelsäule mit wenig Muskelkraft vom Becken balanciert. Sie wird nicht muskulär festgehalten und ist frei, geöffnet und durchlässig für die verbundene Bewegung. Sie wird gesteuert von der „Aufrichtungsmuskulatur“ nah an der Wirbelsäule. Nacken und Kopf sind frei und der Kopf kann über das Vorstellungsvermögen über die Krone des Kopfes aufsteigen und die Wirbelsäule mitnehmen. Gleichzeitig wird das Becken über die Schwerkraft nach unten gezogen oder hängt an der Wirbelsäule. Ein sanfter Zug nach hinten unten und hinten oben. Der Brustkorb hängt an der Wirbelsäule. Der Schultergürtel liegt auf dem Brustkorb und ist frei beweglich. Das Alignement, die Öffnung in 2 Richtungen wird spürbar. Ist das Becken nicht platziert muss die Bewegungsmuskulatur jede Abweichung vom Lot, von der locker geschwungenen S-Form ausgleichen. Diese Muskulatur verspannt sich immer mehr und steht auch nicht mehr für die Bewegung zur Verfügung. Aufrichtung bedeutet also auch Verlängerung. Hinterkopf und Steißbein entfernen sich voneinander. Die Wirbelsäule öffnet sich und wird freier. Das funktioniert spielerisch-dynamisch am besten. Die oberflächlichen Muskeln im Hals-, Kiefer-, und Bauchbereich bleiben entspannt. Aktiv ist die Stützmuskulatur in der Tiefe. Um diese Freiheit in der Schwerkraft zu gewinnen, braucht es eine durchlässige Verbindung mit dem Boden. Eine Verbindung mit dem Boden bekomme ich, wenn ich an den Verbindungen im Körper arbeite. Vom Fuß über das Knie über das Becken durch Wirbelsäule und Rumpf bis Nacken und Kopf, sowie durch den Schultergürtel in die Arme und Hände. Der Brustkorb ist durch die Wirbelsäule über den Schultergürtel verbunden. Wir arbeiten daran, die Verbindungen zu aktivieren, zu öffnen und das wahrzunehmen. Aus der Verbindung, der Stütze vom Boden können wir uns stromlinienförmig und ökonomisch ausrichten. Die Bewegung wird ökonomische und fühlt sich im Körper verbunden an. Ein Tanzgefühl entsteht. Körpermitte: Ein koordinatives und kräftigendes Training der Bauchmuskelgruppen ist sinnvoll. Die Körpermitte kann als “physikalische Mitte” als Orientierung und Gegenhalt dienen. Aus dieser Stütze heraus kann ich die Bewegung gelöst entfalten und mich ausbreiten und einsammeln. Das Sinken und aufsteigen den Beckens und die Verbindungen in alle Richtungen ist die Voraussetzung für einen Bewegungsfluss in unterschiedlichen Dynamiken und Qualitäten. Bewegungsintelligenz: Bewegungsintelligenz bedeutet, der Körper weiß intuitiv aus der komplexen Vielfalt das anatomisch Richtige auszuwählen. Ist die Wahrnehmung erst einmal geschult, geht es künftig wie von alleine. Es kann kaum wieder verlernt werden. Das Umprogrammieren eingeschliffener, Bewegungs- und Haltungsmuster erfolgt wieder primär über das Nervensystem, das die Muskeln steuert. Das braucht wieder Wahrnehmung und Feingefühl. Gesunde Haltung und Bewegungsqualität beginnt im Kopf. Der Körper besitzt eine eigene Bewegungsintelligenz, die sich mehr und mehr über die Wahrnehmungsarbeit entwickelt. Er kann eigenständig reagieren und verfügt über instinktive Reflexe. Man spricht von dem Responsive Body, dem antwortenden Körper. Man kann sich in Tanzsituationen darauf verlassen und möglichst wenig Willensanstrengung ist mit der Zeit dabei hilfreich. Dein Tanzen, dein Ausdruck wird sich verändern. Du findest deinen eigenen Ausdruck. Organe: kurzer Exkurs Der Körper ist nicht „leer“. Wir haben Organe, die hauptsächlich aus Muskulatur bestehen. Schematisch können die Organgruppen in drei „Kissen“ eingeteilt werden, die im Becken, Bauch und Brustkorb liegen. Diese Kissen sind elastisch und stützen sich gegenseitig. Somit unterstützen diese elastischen Kissen unsere innere Aufrichtung. Sowohl über ihre eigene Stützkraft, als auch darüber, dass die Muskulatur sich daran ausrichten kann und gestützt wird. Organe können erschlaffen. Dann funktionieren sie nicht optimal. Der Osteopath reaktiviert die Elastizität /Rhythmizität der Organe indem er diese manuell anregt. Wenn du dich viel bewegst, insbesondere beim Tanzen durch die Levels gehst, dann sind die Organe grundsätzlich aktiv und angeregt und bleiben elastisch und rhythmisch. Das wirkt sich auf die Gesamtkonstitution positiv aus. Spiraldynamik: kurzer Exkurs: Spiralgalaxien, stürmische Tiefdruckgebiete, Wasserstrudel und Windhosen, Pflanzen, Muscheln, Geweihe und ein Schneckenhaus zeugen von den unübertroffenen Vorzügen der Spiralform im bioarchitektonischen Bauplan der Natur seit Urzeiten. Die Wendeltreppe löst Platzprobleme seit Jahrhunderten. Ein Spiralgewinde kriegt den Korken elegant aus der Weinflasche. Schrauben verwandeln Berge von Eisenstangen in Eiffeltürme. Wolkenkratzer stürzen aus demselben Grund nicht zusammen, wie ein Grashalm nicht bricht: Der Mensch hat das Universalrezept der Natur übernommen. Der ganze Bauplan des Körpers ist in seinem Aufbau und seinen Bewegungsmöglichkeiten spiralig aufgebaut. Das heißt, es macht auch Sinn, den Körper spiralig und kreisend zu öffnen. Auch in unseren Bewegungen finden wir das ständig wieder. Es gibt ein Zentrum, oder eine Achse um das es sich dreht. Es geht zum Zentrum und breitet sich von dort wieder aus. Motivation - Körperbewusstsein lernen in 4 Stufen (Christian Larsen) “Ich weiß noch nicht, dass ich nicht weiß”: Mir ist nicht klar, dass ich etwas verändern möchte. “Ich weiß, dass ich nicht weiß”: Ich weiß, dass ich etwas verändern möchte. Ich habe Lust, etwas Neues zu beginnen, meinen Körper zu bewegen, mich zu spüren. Ich kann mich aber nicht aufraffen und weiß nicht was ich tun kann. Ich lasse es bei der Idee bewenden. “Ich weiß, dass ich weiß”: Ich bin mir meiner Gestaltungsmöglichkeiten bewusst und habe mich entschieden zu Erfahren, zu Lernen, Neues anzuwenden. “Ich weiß nicht mehr, dass ich weiß”: Durch erfahren, lernen, anwenden wird ein hoher Grad an Selbstverständlichkeit erreicht. Zusätzlich wird das Vertrauen vertieft, mich Neuem und Unbekanntem zu öffnen und weiter daran zu arbeiten. Ich erkenne, dass Körperarbeit, Training, das Wiederholen von Abläufen erfolgreich sein wird. Über das Tanzen, den Fluss, die Verbindung mit anderen Wahrnehmungskanälen, den kreativen Umgang damit, wirkt sich das nicht nur körperlich, sondern in der GANZEN Persönlichkeit aus. Du nimmst Dich, Andere, Deine Umwelt auch im Alltag anders wahr. Alles wächst im Sinne von INTEGRATION. Also TANZE!