Tanzprojekt Waldschule:
Ein Prozess von Entscheidung zu Entscheidung
Unser neues Engagement über die „Kulturagenten“ ( http://kulturagenten-
programm.de/startseite/aktuelles/ ) führte uns dieses Mal in die Waldschule, eine Hauptschule in
Kinderhaus. Dort sollte mit Schülerinnen des Jahrgangs 9 ein Tanzstück für den Kulturabend entwickelt
werden.
Zuerst wurden WIR gecastet.
Wir haben mit allen ein paar „Moves“ gemacht und eine
Sequenz „Partnering/Duett“ angeboten. Alle (ca. 15
Schülerinnen) entschieden sich erst einmal dafür mit zu
machen.
An den folgenden beiden Freitagen waren alle Schülerinnen
dabei. Dabei kristallisierte sich heraus, wer tatsächlich Interesse hat.
In der nächsten Stunde haben wir diese interessierten Schülerinnen räumlich von den anderen getrennt –
hinter uns gestellt – etwas aus dem „Einflussgebiet“ der Mitschülerinnen entfernt. Wir haben sie direkt
gefragt, ob sie weiter mit machen wollen. Und wenn ja - dann bedeutet diese Entscheidung, dass wir ein
Arbeitsbündnis schließen. Das wollten sie. Mutig. Den anderen haben wir gesagt, dass die Tür jetzt noch
offensteht und man sich jetzt für das Arbeitsbündnis entscheiden kann. Ein Mädchen kam noch dazu.
Das ging nur, da die Sportlehrerin Kirsten Rudolph, die uns sehr unterstützt hat, für alle, die nicht
mitmachen möchten den regulären Sportunterricht weiter anbot.
Es blieben 10 engagierte Mädchen übrig. Mit denen haben wir weitergearbeitet.
Das Engagement/Projekt zielte eigentlich auf einen Auftritt beim Kulturabend der Schule ab. Hier gibt es
Einiges zu beachten, dass stören kann.
Doch wir kennen die Situation. Hier besteht oft die Befürchtung, dass MitschülerInnen der älteren
Jahrgänge sich darüber lustig machen, Filme ins Netz stellen etc...
Von Anfang an haben einige gesagt, dass sie deswegen den Auftritt in der Schule eigentlich nicht wollen.
Deshalb wurde die Entscheidung vertagt, damit wir weiterarbeiten konnten.
Da wir gleichzeitig ein Projekt für einen Auftritt im Landesmuseum erarbeiteten, boten wir die Möglichkeit
an, dort zu performen. Dazu waren die Mädchen sofort bereit, weil oben genannte Störung dort nicht
existent ist. Am Tag vor dem Auftritt war eine Probe im TanzRaum angesetzt. Alle waren in ihrer Freizeit
am Wochenende da und wollten unbedingt noch eigenaktiv üben und sich etwas ausdenken. Der Auftritt
sonntags war ein spannendes Erlebnis und sehr erfolgreich.
Wir haben gehofft, dass die Mädchen aufgrund dieses Erlebnisses auch in Ihrer Schule auftreten
möchten. Wir hätten allerdings auch akzeptiert, wenn die Mädchen sich gegen den Auftritt entschieden
hätten. Das war mit ihnen so abgesprochen.
Zunächst waren Sie dazu aufgrund der bestehenden Ängste nicht bereit. In einem längeren Gespräch
wurden die Befürchtungen verbalisiert. Es wurde auch von den Mädchen verstanden, dass man die
Negativität unterstützt und diese sich durchsetzt, wenn man sich davon unterkriegen lässt.
Trotzdem war die Schwelle hoch. Der Vorschlag der TänzerInnen und die Lösung war, dass die
Aufführung dann nur für die Lehrer und die Jahrgänge 5-8 zugänglich ist. Die Direktorin hat uns darin
unterstützt und die Jahrgänge 9 und 10 während der Aufführung zu einem anderen inhaltlichen Event
„umgeleitet“. Warum eigentlich nicht?
Der Auftritt war sehr erfolgreich und alle haben gewonnen. Die Schule, wir und – am wichtigsten -
natürlich die Mädchen.
Wichtige Rahmenbedingungen:
Räumliche Organisationsform: Stühle, die immer für Besprechungen genutzt wurden. So entstand eine
Ordnung, in der konstruktiv und ruhig Weiteres besprochen werden konnte. Diese waren sowieso in das
Stück eingebunden
Bewegungs-Material: Es muss sofort funktionieren, ein Tanzgefühl vermitteln und direkt einen visuellen
Effekt haben. Zum großen Teil war es vorgegeben. Da fühlen sich die Mädchen sicherer. Dann konnten
daraus eigene „Moves“ entwickelt werden.
Musik: Sollte den Mädchen über den „Groove“ ENTGEGEN kommen, aber nicht zu bekannt und besetzt
sein. Sonst wird verglichen.
Eine engagierte Sportlehrerin, die den Prozess aktiv unterstützt und mitgestaltet – so wie hier der Fall.
Tanzprojekt Waldschule:
Ein Prozess von Entscheidung zu Entscheidung
Unser neues Engagement über die „Kulturagenten“ (
http://kulturagenten-programm.de/startseite/aktuelles/ ) führte uns
dieses Mal in die Waldschule, eine Hauptschule in Kinderhaus. Dort
sollte mit Schülerinnen des Jahrgangs 9 ein Tanzstück für den
Kulturabend entwickelt werden.
Zuerst wurden WIR gecastet.
Wir haben mit allen ein paar „Moves“ gemacht und eine Sequenz
„Partnering/Duett“ angeboten. Alle (ca. 15 Schülerinnen) entschieden
sich erst einmal dafür mit zu machen.
An den folgenden beiden Freitagen waren alle Schülerinnen dabei.
Dabei kristallisierte sich heraus, wer tatsächlich Interesse hat.
In der nächsten Stunde haben wir diese interessierten Schülerinnen
räumlich von den anderen getrennt – hinter uns gestellt – etwas aus
dem „Einflussgebiet“ der Mitschülerinnen entfernt. Wir haben sie direkt
gefragt, ob sie weiter mit machen wollen. Und wenn ja - dann bedeutet
diese Entscheidung, dass wir ein Arbeitsbündnis schließen. Das wollten
sie. Mutig. Den anderen haben wir gesagt, dass die Tür jetzt noch
offensteht und man sich jetzt für das Arbeitsbündnis entscheiden kann.
Ein Mädchen kam noch dazu.
Das ging nur, da die Sportlehrerin Kirsten Rudolph, die uns sehr
unterstützt hat, für alle, die nicht mitmachen möchten den regulären
Sportunterricht weiter anbot.
Es blieben 10 engagierte Mädchen übrig. Mit denen haben wir
weitergearbeitet.
Das Engagement/Projekt zielte eigentlich auf einen Auftritt beim
Kulturabend der Schule ab. Hier gibt es Einiges zu beachten, dass
stören kann.
Doch wir kennen die Situation. Hier besteht oft die Befürchtung, dass
MitschülerInnen der älteren Jahrgänge sich darüber lustig machen,
Filme ins Netz stellen etc...
Von Anfang an haben einige gesagt, dass sie deswegen den Auftritt in
der Schule eigentlich nicht wollen. Deshalb wurde die Entscheidung
vertagt, damit wir weiterarbeiten konnten.
Da wir gleichzeitig ein Projekt für einen Auftritt im Landesmuseum
erarbeiteten, boten wir die Möglichkeit an, dort zu performen. Dazu
waren die Mädchen sofort bereit, weil oben genannte Störung dort nicht
existent ist. Am Tag vor dem Auftritt war eine Probe im TanzRaum
angesetzt. Alle waren in ihrer Freizeit am Wochenende da und wollten
unbedingt noch eigenaktiv üben und sich etwas ausdenken. Der Auftritt
sonntags war ein spannendes Erlebnis und sehr erfolgreich.
Wir haben gehofft, dass die Mädchen aufgrund dieses Erlebnisses auch
in Ihrer Schule auftreten möchten. Wir hätten allerdings auch akzeptiert,
wenn die Mädchen sich gegen den Auftritt entschieden hätten. Das war
mit ihnen so abgesprochen.
Zunächst waren Sie dazu aufgrund der bestehenden Ängste nicht
bereit. In einem längeren Gespräch wurden die Befürchtungen
verbalisiert. Es wurde auch von den Mädchen verstanden, dass man die
Negativität unterstützt und diese sich durchsetzt, wenn man sich davon
unterkriegen lässt.
Trotzdem war die Schwelle hoch. Der Vorschlag der TänzerInnen und
die Lösung war, dass die Aufführung dann nur für die Lehrer und die
Jahrgänge 5-8 zugänglich ist. Die Direktorin hat uns darin unterstützt
und die Jahrgänge 9 und 10 während der Aufführung zu einem anderen
inhaltlichen Event „umgeleitet“. Warum eigentlich nicht?
Der Auftritt war sehr erfolgreich und alle haben gewonnen. Die Schule,
wir und – am wichtigsten - natürlich die Mädchen.
Wichtige Rahmenbedingungen:
Räumliche Organisationsform: Stühle, die immer für Besprechungen
genutzt wurden. So entstand eine Ordnung, in der konstruktiv und ruhig
Weiteres besprochen werden konnte. Diese waren sowieso in das
Stück eingebunden
Bewegungs-Material: Es muss sofort funktionieren, ein Tanzgefühl
vermitteln und direkt einen visuellen Effekt haben. Zum großen Teil war
es vorgegeben. Da fühlen sich die Mädchen sicherer. Dann konnten
daraus eigene „Moves“ entwickelt werden.
Musik: Sollte den Mädchen über den „Groove“ ENTGEGEN kommen,
aber nicht zu bekannt und besetzt sein. Sonst wird verglichen.
Eine engagierte Sportlehrerin, die den Prozess aktiv unterstützt und
mitgestaltet – so wie hier der Fall.